Ein satter grüner Rasen ist der Stolz eines jeden Gartenbesitzers, doch ohne Wasser verdörrt der Rasen schnell und er wird braun und unansehnlich. Aufgrund seiner recht flachen Wurzeln, die nur etwa 15 Zentimeter tief ins Erdreich hineinreichen, hat der Rasen nur sehr begrenzt Zugriff auf Wasserreserven in der Erde und so nah an der Oberfläche können bei hohen Temperaturen schnell vier bis fünf Liter Wasser täglich verdunsten.
Vor allem in den heißen und regenarmen Sommermonaten ist eine gute Rasenbewässerung daher sehr wichtig. Nun möchte aber natürlich kein Gartenbesitzer mit der Gießkanne über den Rasen laufen und den Rasen bewässern, zumal das bei den Wassermengen, die der Rasen an trockenen Tagen benötigt, durchaus zum Vollzeitjob werden könnte.
Daher gibt es auf dem Markt verschiedene Möglichkeiten, den Rasen zu bewässern, vom Gartenschlauch über den Rasensprenger und Sprinkleranlagen bis hin zu Wasserzeitschaltuhren und automatischen Bewässerungssystemen, die wir nachstehend ausführlich vorstellen wollen.
Dabei gehen wir gezielt auf die Vor- und Nachteile der jeweiligen Bewässerungssysteme und ihre Nutzbarkeit für die verschiedenen Gartengrößen ein, um jedem Hobbygärtner alle wichtigen Informationen zu liefern, die er braucht um sich für das optimale Bewässerungssystem für seinen Rasen entscheiden zu können.
Inhaltsverzeichnis
Rasenbewässerung – so ist es richtig
Aber nicht nur auf das passende Bewässerungssystem kommt es an, es gibt darüberhinaus einige Regeln, die jeder Gartenbesitzer beim Rasenbewässern befolgen sollte, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
So brauchen beispielsweise unterschiedliche Rasenarten unterschiedlich viel Wasser.
Der normale Gartenrasen braucht, ebenso wie ein einfacher Gebrauchsrasen vergleichsweise wenig Wasser. Diese Rasenarten sind oft in Gärten und Parks anzutreffen.
Auch der Schattenrasen oder der kombinierte Sonnen- und Schattenrasen kommen mit wenig Wasser aus. Durstig sind hingegen die robusten Sportrasen, die in Sportstadien, aber auch in Kindergärten oder in besonders beanspruchten Gärten anzutreffen sind, ebenso wie der empfindliche Zierrasen. Sie brauchen eine stärkere Bewässerung als andere Rasenarten, aber Überwässerung ist auch schädlich für den Rasen.
Hinzu kommt, dass eine Rasenfläche mehr Wasser braucht, wenn auf ihr oder um sie herum viele Bäume und Büsche wachsen, mit denen der Rasen um das vorhandene Wasser konkurieren muss. Andererseits können schattenspendende Bäume und Sträucher den Wasserbedarf auch senken gegenüber anderen Rasenflächen, die ungeschützt in der sengenden Mittagshitze liegen. Schlussendlich muss auch noch die Bodenbeschaffenheit berücksichtigt werden, denn lockere Sandböden brauchen weniger Wasser als schwere lehmige Böden.
Eine pauschale Antwort auf die Frage, wie viel Wasser der Rasen braucht, lässt sich daher nicht geben, denn das hängt von vielen Faktoren ab.
Nun könnte man meinen, man bewässert den Rasen einfach großzügig, denn das überschüssige Wasser läuft ja wieder ab. Doch auch das ist keine gute Lösung, denn zuviel Wasser kann dem Rasen ebenso schaden wie zu wenig.
Ein permanent feuchter Rasen leistet dem Wachstum von Pilzen und dem Entstehen von Fäulnis und Rasenkrankheiten Vorschub und muss daher ebenso vermieden werden, wie ein zu trockener Rasen.
Als Anhaltspunkt lässt sich jedoch sagen, dass im Regelfall zwischen 10 und 20 Liter Wasser pro Quadratmeter für die Bewässerung benötigt werden.
Das Wasser muss die Möglichkeit haben, tief genug in den Boden einzudringen, um die Rasenwurzeln, die in etwa 15 cm Tiefe liegen gut zu bewässern. Wird der Rasen mit zu wenig Wasser nur oberflächlich befeuchtet und die Wurzelzone nicht erreicht, werden die Gräser unter Umständen noch anfälliger für Trockenheit.
Wann und wie oft muss der Rasen bewässert werden
Der richtige Zeitpunkt zum Bewässern des Rasens ist ebenfalls wichtig. Einerseits muss der Gartenbesitzer erkennen, wann der Rasen eine zusätzliche Bewässerung braucht, andererseits ist auch die Tageszeit für das Bewässern wichtig.
Wird der Rasen bereits gelb und sieht verdorrt aus, ist der richtige Zeitpunkt zum Bewässern eigentlich schon verpasst worden. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits viele Grashalme abgestorben und der Rasen muss viel Kraft aufwenden, um gesund und üppig nachzuwachsen. Diesen Umstand machen sich die meist weit robusteren Unkräuter zunutze und sie können den Rasen so schnell überwuchern. Besser ist es daher, den Rasen im Sommer bereits dann zu bewässern, wenn er noch keine Trockenheitsschäden zeigt.
In den heißen Sommermonaten, wenn es einige Tage nicht geregnet hat, sollten Gartenbesitzer ihren Rasen daher aufmerksam beobachten: werden die ersten Halme grau und hängen schlaff herunter, ist es an der Zeit, mit der Bewässerung zu beginnen.
Die beste Tageszeit dafür ist der frühe Morgen. Nicht jeder Gartenbesitzer hat nun die Zeit und die Muße, den Rasen morgens zwischen vier und acht Uhr ausgiebig zu bewässern, so dass sich in vielen Fällen Wasserzeitschaltuhren oder automatische Bewässerungssysteme empfehlen.
Auf keinen Fall sollte der Rasen in der Mittagshitze bewässert werden, da dann zum einen das Wasser viel zu schnell verdunstet und zum anderen die Wassertropfen in der sengenden Mittagssonne wie Brenngläser wirken und die Halme beschädigen können.
Ist es nicht anders möglich, kann der Rasen auch abends bewässert werden, dabei besteht allerdings das Risiko, dass der Rasen in den kühleren Nachtstunden nicht abtrocknen kann und dass sich so Pilzerkrankungen oder andere Rasenerkrankungen ausbreiten.
Wie oft der Rasen bewässert werden muss, hängt von der Bodenbeschaffenheit, der Temperatur und der Rasenart ab.
So kann es sein, dass der Rasen alle zwei Tage oder aber nur einmal wöchentlich bewässert werden muss. Auch dabei ist es wieder wichtig, dass der Gartenbesitzer den Rasen gut beobachtet und immer so bewässert, dass der Rasen nicht zu nass wird, aber auch keine Trockenheitsschäden entstehen.
Was sich hier anhören mag wie ein Wissenschaft, ist in der Praxis meist nur in wenigen Wochen des Jahres erforderlich und erfordert nur eine gute Beobachtungsgabe und ein wenig Erfahrung.
Profi-Tipp:
Auf einem Rasen, der voller Rasenfilz sitzt, kann das Wasser oft nur schwer einsickern und die Wurzelzone erreichen. Es läuft oft ab, anstatt im Erdreich zu versickern und dort die Rasenwurzeln mit der benötigten Feuchtigkeit zu versorgen. In diesen Fällen empfiehlt es sich, den Rasen zu vertikutieren und den Rasenfilz zu entfernen.
Alle Informationen zum richtigen Vertikutieren gibt es hier.
Rasenbewässerung – Alles Wichtige auf einen Blick
- vor allem Sport und Zierrasen brauchen viel Wasser
- Rasenflächen mit vielen Bäumen und Büschen benötigen mehr Wasser als reine Rasenflächen
- Rasenflächen, die ungeschützt der Mittagshitze ausgesetzt sind, brauchen ebenfalls viel Wasser
- lockere, sandige Böden brauchen weniger Wasser als schwere und lehmige Böden
- schwere Böden speichern das Wasser jedoch besser und müssen nur etwa einmal wöchentlich bewässert werden, leichte Böden dagegen alle 2-3 Tage
- je nach Gegebenheit werden 10 bis 20 Liter Wasser pro Quadratmeter benötigt
- bei der Rasenbewässerung muss immer die Wurzelzone in etwa 15 cm Tiefe gut durchfeuchtet werden
- der Rasen sollte möglichst vor den ersten Trockenheitsschäden bewässert werden
- Die beste Zeit den Rasen zu bewässern liegt am Morgen etwa zwischen 4 und 8 Uhr